Difference between revisions of "Kleiner Briefkasten die Gartenlaube 1889"

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<br> Zutaten: Trüffel (Sorte je nach Bestellung). Bei diesen Preisen sollten Sie vom starken, moschusartigen Duft der Trüffel überwältigt sein. Das waren seine Manieren beim Tanzen, das war sein braunes Haar, das sich im Nacken kräuselte, das war sein schöner Kinnbart, der unter der Halbmaske hervorquoll, das war mit einem Worte die elegante Tournüre, die ihn vor vielen Männern auszeichnete. Charlotte wollte ablehnen; der großmüthige Protektor ließ sie nicht zu Worte kommen. Charlotte ließ sich willenlos fortziehen. Charlotte wartete zehn, zwanzig Minuten, eine halbe Stunde - der Schützer blieb aus. Nach einer halben Stunde hatte der Domino seine Mahlzeiten vollendet. Der Domino war auf das Eifrigste um seine Dame bemüht. Der Domino wischte sich den Mund mit der Serviette, und verließ hastig den Saal. Und wie zärtlich schlang er seinen Arm um die schlanke, elastische Taille der Odaliske, die leicht wie ein Sylph durch den Saal schwebte. Prächtige Masken wogten im dichten Gedränge durch den glänzend erleuchteten Saal.<br><br><br> Es erschienen immer mehr Masken. Ein neuer Haufen komischer Masken vergrößerte das Gedränge, und nach wenigen Minuten waren die beiden Frauen getrennt, die sich die tolle Schaar zum Gegenstand  Trüffelsuche ihrer Scherze genommen zu haben schien. Ehe die beiden Frauen die Nische erreichten, die sich in einem Winkel des großen Saales befand, wurden sie von einem Dutzend Polichinells und Harlequins umringt, die auf ausgelassene Weise ihre Maskenfreiheit benützten; sie schlugen mit ihren klappernden Stöcken aufeinander los, quiekten, schrieen und trieben das tollste Zeug. Sie hüllte sich in ihren Domino, um sich zu entfernen. „Ich bitte, reichen Sie mir Ihren Arm, Madame! Je mehr sie den Pascha beobachtete, je deutlicher glaubte sie ihren Mann zu erkennen. Der Pascha ergriff die Hand der Odaliske, einer reizenden, üppigen Frauengestalt, und zog sie in die Reihen der Tänzer; sie mischten sich in die Mazurka, die so eben exekutirt ward. Tilgung, Zahlung einer Schuld durch allmähliche planmäßige Abtragung. Charlotte erzählte ihr Abenteuer, und bat die junge Dame, da sie sich einer dritten Person nicht anvertrauen könne, das Armband zurückzuholen. Viel besser ist folgendes Mittel: hat man eine jungfräuliche Tochter, so nehme man das Herz einer Turteltaube und nähe es in ein Stück Fuchsfell. Alle Sendungen, die an eine bestimmte Zustelladresse verschickt wurden, aber wegen Abwesenheit der Kunden nicht zugestellt wurden, werden zu dem nächsten Shop von DHL oder Packstation umgeleitet, wo und die Kunden die Möglichkeit haben die Sendung am darauffolgenden Werktag abzuholen.<br><br><br> „Mein Freund," flüsterte Charlotte, „wenn der Herr im Domino zurückkehrt, so sagen Sie ihm, ich lasse wegen meiner Entfernung um Entschuldigung bitten. Alljährlich durchstreife ich den „Park von Deutschland", wie E. Humbert, ein Sohn der Alpenwelt, den Thüringer Wald zu nennen liebt. Erlauben Sie mir, daß ich die Sorge für Sie übernehme. Noch hielten wir das Glück unserer Liebe geheim; nicht als ob wir Ursache gehabt hätten, an der Einwilligung ihres Vaters zu zweifeln; aber es lag ein unbeschreiblicher Reiz in diesem Verschweigen; ich möchte sagen: wir fürchteten unser Glück zu entweihen, wenn wir gar zu frühzeitig den Schleier hinwegzögen. „Das kann Dir nur lieb sein," antwortete die Freundin; „in diesem Falle weiß er, daß Du seine heimlichen Schliche kennst. Der Tumult ward immer ärger, da in diesem Augenblicke ein neuer Maskenzug im Saale erschien. Wir wünschen Ihnen einen guten Appetit. „Dadurch, daß sie annehmen, ich habe Ihnen auch nicht den geringsten Dienst geleistet. Ah, dort drüben ist noch ein Café offen - folgen Sie mir - ich werde einen Wagen bestellen lassen!<br><br><br> Mir ist kein Bild Tizian’s bekannt, das mit solcher Sorgfalt und Liebe ausgeführt wäre, wie dieser edle, tiefempfundene Christuskopf. Aktivität, d. h. in ihnen erleidet die Schwingungsebene des polarisierten Lichtes eine Drehung. Daß die nach Spanien einwandernden Araber im Besitz uralter Wissensschätze ganz besonders in Astronomie und Mathematik waren, ist Ihnen bekannt. Durch eine direkte Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Trüffelsuchern aus Italien, Spanien und Frankreich können wir Sie mit erntefrischen Qualitätstrüffeln beliefern. Da möchte ich dann natürlich mitreden, im besten Falle auch als Gastgeber mitkochen können - also muss Rat her. „Hier können wir nicht bleiben! Wünscht man dieselben zum Ragout anzuwenden, so entferne man mit einem Messer die äußere braune Schale, koche die Kastanien in kochendem Wasser so lange, bis man die braune Haut gleichwie die der Mandeln abziehen kann, und wasche sie mit kaltem Wasser. Die Mandeln werden in einen Topf gelegt, worin sie, mit kochendem Wasser übergossen, eine kleine Weile liegen bleiben. Denn nicht zufrieden, seine Werke in Rom theils dem Signorelli, theils dem Perugino zuzuschreiben, werden noch heutigen Tages seine Handzeichnungen in Venedig, in Florenz, in Paris und in Wien von Alt und Jung als bewundernswürdige Ergüsse des göttlichen Raffael in den Himmel erhoben und allenthalben von den Kunsthistorikern als Muster des feinsten und erhabensten Kunststiles bezeichnet.<br>
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<br> Die Trüffel werden kurz vor der eigentlichen Zubereitung eines feinen Gerichts vorbereitet, um lange Liegezeiten und damit verbunden eventuell eine Veränderung des Aromas zu vermeiden. Das eine derselben, Maria mit dem Kinde, trägt die Nummer 100, das zweite, „Maria von Aegypten", die Nummer 103. Wie rein und in wahrhaft christlichem Sinne hat nicht der Florentiner des 15. Jahrhunderts diese weibliche Büßerin noch aufgefaßt und dargestellt, und welcher Abstand liegt nicht schon zwischen dieser ernsten büßenden Maria des Lorenzo di Credi und der lieblichen Maria Magdalena des Timoteo Viti in der Bologneser Pinakothek, welche Kluft trennt dann wieder diese letztere von den Magdalenen des Canlassi und anderer Bolognesen, jener spätern des van der Werff ganz zu geschweigen! Nun fragen wir jeden vorurtheilsfreien, denkenden Kunstforscher: darf man wohl im Ernste annehmen, daß ein begabter Künstler, wie Timoteo Viti, in seinem 27. Jahr, und nach seiner bei Francia bereits vollendeten Lehrzeit sich von einem 12jährigen Knaben, denn so alt war Raffael, als Timoteo 1495 von Bologna nach Urbino zurückkam, in die Lehre nehmen und von ihm sich beeinflussen ließ, oder wäre nicht viel mehr gerade das Gegentheil das Wahrscheinlichere?<br><br><br> Doch hören wir den Aretiner weiter über Timoteo: „Die Jugendwerke des Timoteo machten denselben in kurzer Zeit so berühmt, daß Raffaello ihn nach Rom kommen ließ, woselbst Timoteo in einem Jahre so reichen Gewinn nicht nur für seine Kunst, sondern auch für seinen Beutel machte, daß er eine schöne Summe Geld nach Hause zu schicken im Stande war. Für die Gegenden, wo man sich mit dem Weinstocke nicht abgiebt, wäre die Saffranfächsung wohl an schicklichsten, da die Wein- und Saffranlöse nach dem hiesigen Sprüchwort: Wenn der Saffran mosteln hört, kommen seine Blumen, meistens zusammentrift, und Viele hier wegen häufiger Beschäftigung mit der ersten, die zweyte fahren zu lassen bemüssiget sind. Jener Maler, der in unsern kleinen Zimmern malte, hat sich heute eines gewissen Skandals wegen aus dem Staube gemacht, und müssen wir uns daher nach einem andern Maler umsehen, um das begonnene Werk zu vollenden und um den Meister zu ersetzen, der sich entfernt hat. Wegen ihres milden Geschmacks ist sie jedoch weniger beliebt als andere Trüffelarten. Fragen wir uns jedoch in allem Ernste, woher kam es denn, daß ein so liebenswürdiger, anmuthiger, in seiner Weise und für seine Zeit so bedeutender Künstler, als welcher Timoteo Viti in seinen Werken sich uns offenbart, von allen Schriftstellern über die italienische Kunst bis jetzt so ganz und gar verkannt werden konnte?<br><br><br> Wie Passavant uns erzählt, wurde dies Bild lange Zeit für ein Werk Raffael’s gehalten, bis aufgefundene Dokumente es dem Timoteo zurückerstatteten. Sollte es nun wirklich, nach diesen von uns bis hierher angestellten Betrachtungen und Erwägungen, meinen Lesern noch immer als zu gewagt erscheinen, an der zum Axiom gewordenen Lehre, nach welcher Timoteo Viti als Schüler und Nachahmer Raffael’s zu betrachten ist, einige Zweifel zu hegen? Diesen soeben von Vasari und somit auch von den neueren Historiographen einstimmig dem Timoteo Viti zuerkannten Werken fügen Passavant und mit ihm auch die Herren Cr. Weder Passavant noch die Herren Cr. Passavant und die Herren Cr. Allen diesen Widersprüchen zum Trotz, nur um die Fabel des Vasari ja nicht fallen zu lassen, schreibt Passavant zwar nicht die Sibyllen, wie Vasari will, aber die Propheten (in S. Maria della Pace) dem Timoteo zu. Ob die weiße Alba Trüffel, die Herbst- und Sommertrüffel oder die schwarze Perigord Trüffel; Jede Sorte hat seine charakteristischen Eigenheiten, aber eines haben alle Trüffeln gemeinsam: Von außen absolut unscheinbar verstecken Trüffel ihr Geheimnis im Inneren!<br><br><br> Der weiße Trüffel zeichnet sich durch einen äußerst flüchtigen Knoblauchgeschmack aus. Diese Bilder kamen aus dem herzoglichen Palast von Urbino nach Rom und zwar unter dem Namen des Timoteo Viti. Cav., nicht als Ausnahme dastehen, sondern vielmehr fortfahren, die heterogensten Malereien demselben Timoteo Viti zuzuschreiben. Cav. ihm zugeschriebenen Werke sich ansehen zu wollen, um sodann zur kritischen Musterung derjenigen Gemälde überzugehen, die theils von Passavant, theils von den neuesten Historiographen der italienischen Malerei dem Vasarischen Inventarium der Werke des Timoteo Viti noch hinzugefügt wurden. Cav., welch’ letztere dies Werk als das beste des Timoteo rühmen, während Herrn Passavant diese Magdalena eben so kalt und wenig anziehend wie die h. Apollonia vorkommt. Dies Bild ist von Passavant und somit auch von den Herren Cr. Aufgeführt von Passavant und den Herren Cr. In der Absicht, jungen Kunstbeflissenen einen kleinen Leitfaden an die Hand zu geben, der ihnen vielleicht dienen könnte, sich diesen ganz und gar verkannten Meister in größerer Nähe und von verschiedenen Standpunkten besehen und studiren zu können, lade ich sie ein, mit mir vorerst die von Vasari und folglich ebenfalls von Passavant und den Herren Cr. Herrn Passavant einerseits und dem der Herren Cr.<br>

Revision as of 01:17, 11 November 2024


Die Trüffel werden kurz vor der eigentlichen Zubereitung eines feinen Gerichts vorbereitet, um lange Liegezeiten und damit verbunden eventuell eine Veränderung des Aromas zu vermeiden. Das eine derselben, Maria mit dem Kinde, trägt die Nummer 100, das zweite, „Maria von Aegypten", die Nummer 103. Wie rein und in wahrhaft christlichem Sinne hat nicht der Florentiner des 15. Jahrhunderts diese weibliche Büßerin noch aufgefaßt und dargestellt, und welcher Abstand liegt nicht schon zwischen dieser ernsten büßenden Maria des Lorenzo di Credi und der lieblichen Maria Magdalena des Timoteo Viti in der Bologneser Pinakothek, welche Kluft trennt dann wieder diese letztere von den Magdalenen des Canlassi und anderer Bolognesen, jener spätern des van der Werff ganz zu geschweigen! Nun fragen wir jeden vorurtheilsfreien, denkenden Kunstforscher: darf man wohl im Ernste annehmen, daß ein begabter Künstler, wie Timoteo Viti, in seinem 27. Jahr, und nach seiner bei Francia bereits vollendeten Lehrzeit sich von einem 12jährigen Knaben, denn so alt war Raffael, als Timoteo 1495 von Bologna nach Urbino zurückkam, in die Lehre nehmen und von ihm sich beeinflussen ließ, oder wäre nicht viel mehr gerade das Gegentheil das Wahrscheinlichere?


Doch hören wir den Aretiner weiter über Timoteo: „Die Jugendwerke des Timoteo machten denselben in kurzer Zeit so berühmt, daß Raffaello ihn nach Rom kommen ließ, woselbst Timoteo in einem Jahre so reichen Gewinn nicht nur für seine Kunst, sondern auch für seinen Beutel machte, daß er eine schöne Summe Geld nach Hause zu schicken im Stande war. Für die Gegenden, wo man sich mit dem Weinstocke nicht abgiebt, wäre die Saffranfächsung wohl an schicklichsten, da die Wein- und Saffranlöse nach dem hiesigen Sprüchwort: Wenn der Saffran mosteln hört, kommen seine Blumen, meistens zusammentrift, und Viele hier wegen häufiger Beschäftigung mit der ersten, die zweyte fahren zu lassen bemüssiget sind. Jener Maler, der in unsern kleinen Zimmern malte, hat sich heute eines gewissen Skandals wegen aus dem Staube gemacht, und müssen wir uns daher nach einem andern Maler umsehen, um das begonnene Werk zu vollenden und um den Meister zu ersetzen, der sich entfernt hat. Wegen ihres milden Geschmacks ist sie jedoch weniger beliebt als andere Trüffelarten. Fragen wir uns jedoch in allem Ernste, woher kam es denn, daß ein so liebenswürdiger, anmuthiger, in seiner Weise und für seine Zeit so bedeutender Künstler, als welcher Timoteo Viti in seinen Werken sich uns offenbart, von allen Schriftstellern über die italienische Kunst bis jetzt so ganz und gar verkannt werden konnte?


Wie Passavant uns erzählt, wurde dies Bild lange Zeit für ein Werk Raffael’s gehalten, bis aufgefundene Dokumente es dem Timoteo zurückerstatteten. Sollte es nun wirklich, nach diesen von uns bis hierher angestellten Betrachtungen und Erwägungen, meinen Lesern noch immer als zu gewagt erscheinen, an der zum Axiom gewordenen Lehre, nach welcher Timoteo Viti als Schüler und Nachahmer Raffael’s zu betrachten ist, einige Zweifel zu hegen? Diesen soeben von Vasari und somit auch von den neueren Historiographen einstimmig dem Timoteo Viti zuerkannten Werken fügen Passavant und mit ihm auch die Herren Cr. Weder Passavant noch die Herren Cr. Passavant und die Herren Cr. Allen diesen Widersprüchen zum Trotz, nur um die Fabel des Vasari ja nicht fallen zu lassen, schreibt Passavant zwar nicht die Sibyllen, wie Vasari will, aber die Propheten (in S. Maria della Pace) dem Timoteo zu. Ob die weiße Alba Trüffel, die Herbst- und Sommertrüffel oder die schwarze Perigord Trüffel; Jede Sorte hat seine charakteristischen Eigenheiten, aber eines haben alle Trüffeln gemeinsam: Von außen absolut unscheinbar verstecken Trüffel ihr Geheimnis im Inneren!


Der weiße Trüffel zeichnet sich durch einen äußerst flüchtigen Knoblauchgeschmack aus. Diese Bilder kamen aus dem herzoglichen Palast von Urbino nach Rom und zwar unter dem Namen des Timoteo Viti. Cav., nicht als Ausnahme dastehen, sondern vielmehr fortfahren, die heterogensten Malereien demselben Timoteo Viti zuzuschreiben. Cav. ihm zugeschriebenen Werke sich ansehen zu wollen, um sodann zur kritischen Musterung derjenigen Gemälde überzugehen, die theils von Passavant, theils von den neuesten Historiographen der italienischen Malerei dem Vasarischen Inventarium der Werke des Timoteo Viti noch hinzugefügt wurden. Cav., welch’ letztere dies Werk als das beste des Timoteo rühmen, während Herrn Passavant diese Magdalena eben so kalt und wenig anziehend wie die h. Apollonia vorkommt. Dies Bild ist von Passavant und somit auch von den Herren Cr. Aufgeführt von Passavant und den Herren Cr. In der Absicht, jungen Kunstbeflissenen einen kleinen Leitfaden an die Hand zu geben, der ihnen vielleicht dienen könnte, sich diesen ganz und gar verkannten Meister in größerer Nähe und von verschiedenen Standpunkten besehen und studiren zu können, lade ich sie ein, mit mir vorerst die von Vasari und folglich ebenfalls von Passavant und den Herren Cr. Herrn Passavant einerseits und dem der Herren Cr.