Trüffel - Bianchi - Frisch Seit 1881
Jüngste Studien italienischer Forscher haben ergeben, dass Trüffel aus einem Zusammentreffen männlicher und weiblicher Sporen entstehen. Täusche ich mich nicht, so muß Timoteo selbst die herrlichen Bildchen auf die Teller gemalt haben. Seiner Tracht nach, sagt Herr Passavant (I, 71), muß dieser Jüngling einer Patrizierfamilie von Florenz angehört haben, und dieser europäischen Raffaelautorität zufolge wurde dieses Porträt vom jungen Raffael während seines ersten florentinischen Aufenthaltes gemalt. Auf der einen Seite stehen Deutschlands berühmteste Autoritäten für Raffael, die Herren von Rumohr und Passavant, welche diese Predellen dem jungen Raffael zuschreiben, auf der andern die eben so berühmten Autoritäten Englands und Italiens, die Herren Cr. Vasari nennt. Im Jahre 1525 siedelte er mit seinem Bruder Raffael von Siena nach Florenz über und studirte daselbst die Gemälde des Fra Bartolommeo, welche er auch nachzuahmen suchte. Die dramatische Charakteristik, die von Masolino und seinem Schüler Masaccio in die Malerei eingeführt und von Fra Filippo auf’s glänzendste entwickelt und vervollkommnet wurde, fand ihren energischsten, geistreichsten Vertreter in des Fra Filippo Schüler, dem eminenten Alessandro Botticelli von Florenz, einem Künstler, dem man erst in diesen unsern Tagen wieder die Achtung angedeihen läßt, die er wirklich verdient.
Die zwei ersten davon gehören zu einer Serie von kleinen Tafeln, welche Giotto, nach Vasari, für die Sakristeischränke der Kirche von Santa Croce in Florenz gemalt haben soll; die Mehrzahl derselben befindet sich in der Akademie der schönen Künste zu Florenz, zwei sind in die Galerie von Berlin gewandert, zwei andere hängen hier vor unsern Augen. Hause Tempi in Florenz, aufgestellt. 1169) aufgestellt. Das erstere ist ein gutes Specimen des Meisters, hängt aber zu hoch für den Beschauer; Fra Filippo hat denselben Gegenstand mehrere Male behandelt (Kirche von S. Lorenzo zu Florenz, Galerie Doria zu Rom). 553. Dieses Rundbild stellt die Anbetung des auf der Erde liegenden Christkindes dar, eine Komposition, Bagnoli wie sie der gute Lorenzo gar oft wiederholt hat. Und in der That erinnert sowohl die Modellirung der Köpfe wie auch die Form der Hände in den Jugendwerken des Fra Filippo durchaus an Masaccio. Reißt uns nun Fra Filippo durch großartigere Auffassung und durch rein dramatische Lebendigkeit fort, so fesselt uns andererseits Mantegna durch größere Evidenz der Darstellung und durch die Vollkommenheit der Ausführung. Diese herrlichen Gemälde wurden 1456 begonnen und 1464 vollendet; sie sind also in der nämlichen Zeit ausgeführt wie die ebenso berühmten Wandgemälde des Mantegna in der Cappella degli Eremitani zu Padua.
Dr. Marggraff bezeichnet es als in der Art des Fra Bartolommeo gemalt; die Herren Cr. Würde Herr Dr. Marggraff nicht auch noch in seinem verbesserten Kataloge für gut befinden, die grau in grau gemalten Bildchen, Saal 20, No. Zu den bedeutendsten Werken florentinischer Meister, die die Münchener Galerie zu besitzen sich rühmen darf, gehören aber unstreitig die drei großen Tafelbilder des Domenico Ghirlandajo, Saal 9, No. Die Münchener Galerie hat von ihm ein einziges Werk aufzuweisen, eine s. g. Madonna del Granduca der Galerie Pitti zu Florenz entstand, und jedenfalls früher als die „Madonna im Grünen", als die Madonna des Lord Cooper und die Madonna degli Ansidei. Als es der rastlosen Thätigkeit und unermüdlichen Energie des unvergeßlichen Prinzen Adalbert von Preußen endlich gelungen war, an maßgebender Stelle die Ueberzeugung von der strategischen und moralischen Nothwendigkeit zu wecken, Preußen auch zur See soweit wenigstens wehrhaft zu machen, daß es im Stande sei, unsere Küsten und unseren Seehandel gegen die Flotten zweiten und dritten Ranges zu schützen, wurde, unter dem Vorsitze des Prinzen, eine Commission bestellt, welcher die Aufgabe zufiel, die Art und Ausdehnung der maritimen Mittel zu berathen, welche zur Vertheidigung der preußischen Ostseeküste ausreichen würden. Ob Raff. del Garbo diese feine Zeichnung als Vorlage zu einem Gemälde benutzt habe, und wo das Bild gegenwärtig sich befindet, bin ich nicht im Stande zu sagen.
Das dritte Bild endlich, welches im neuen Katalog Giotto’s Namen führt, wenn auch nur als angeblich ihm zugehörend, ist ein männliches Porträt, nach Herrn Dr. Marggraff’s Ansicht einer der ersten und sehr bezeichnenden selbständigen Versuche der Porträtmalerei. Jedenfalls ist die Aufschrift, wie dies bereits von Herrn Marggraff, welcher auch im übrigen meine Ansicht über dieses geistlose Bildniß zu theilen scheint, bemerkt worden ist, gefälscht. Essenz ist, gepreßt aus den tausend Rosenblättern des Buches: Lebe dein Leben! In denselben hat er auf der einen Wand das Leben und den Märtyrertod des h. Stephanus, auf der andern des h. Johannes des Täufers, dargestellt. Der Katalog schreibt es irrthümlich dem Pacchiarotto zu; es gehört indessen einem andern Sienesen, dem Zeitgenossen des Pacchiarotto, Girolamo del Pacchia an, wie dieß von den Herren Cr. Als phantasiereicher Landschaftsmaler aber überragt Pinturicchio gewiß die meisten seiner Zeitgenossen. Mit der Kunst aber verschwindet zugleich der Venezianer. Was uns in den Darstellungen beider Maler vor allem fesselt, ist der Charakter ihrer Kunst. Doch ich sehe, fast hätte ich unter den Toskanischen Meistern einen ihrer ersten Größen, Giotto da Bondone, zu erwähnen vergessen.